Grand Cru

Engelberg

Dahlenheim & Scharrachbergheim

Der „Berg der Engel“, ein Lieu-dit mit aussagekräftigem Namen: Die luftigen und eleganten Weine dieses Terroirs spiegeln seinen Kalkgehalt wider.

  • Art des Bodens Kalkmergelig
  • Fläche in Hektar 14,80
  • Lage Süden
  • Gemeinde Dahlenheim & Scharrachbergheim
  • Altitude 250 bis 300 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Riesling 54%
    • Gewurztraminer 36%
    • Pinot Gris 10%
    • Riesling 54%
    • Gewurztraminer 36%
    • Pinot Gris 10%
    • Riesling 54%
    • Gewürztraminer 36%
    • Pinot Gris 10%
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Grand Cru Engelberg

Die Weine

Der Engelberg produziert raffinierte, überaus zarte Weine, die auf Finesse setzen, ohne jedoch vage zu werden. Denn dieses Terroir verleiht seinen Weinen eine saure, geradlinige und tiefe Struktur.

Die Verbindung mit dem Terroir

Die Besonderheiten der Weine

Der extrem kalkhaltige Untergrund schenkt den Weinen eine feine und elegante Säure, während die Risse im Muttergestein den Wurzeln eine tiefe Verankerung im Boden ermöglichen und so für den mineralischen Charakter der Weine sorgen.

Was die Aromen angeht, so schafft es das Terroir, die Rebsorte zu veredeln. Riesling und Gewürztraminer bringen hier feine, elegante, salzige, geradlinige, aber dennoch nicht strenge Weine hervor. Im Alter offenbaren sie die mineralische Kraft des Terroirs, ohne jedoch etwas von ihrer grossen Feinheit einzubüssen. 

DIE WEINE VOM ENGELBERG IN DEN AUGEN VON SERGE DUBS & DENIS RITZENTHALER:

„Der Riesling ist ein ganz besonderes und authentisches Wunder. [...] Dieser Riesling regt die Speichelbildung an und ist vollmundig und erfrischend. Er umhüllt sanft den Gaumen und zeigt sich überaus zart, schlank und von weiblicher Eleganz.“

„Der Gewürztraminer präsentiert sich wie ein parfümierter, aromatischer und schmackhafter Wein, ohne zu prahlen. Er erweckt den Eindruck, man beisse in Weinbeeren voller Aromen, die sich am Gaumen explosionsartig mit einer frühlingshaften Frische entfalten“.

Dieses Terroir behauptet sich mit Charakter

Seine Struktur präsentiert sich dicht und kräftig. Die typische Säure der Weine vom Engelberg legt sich auf die Zunge und entwickelt sich dann mit Finesse und Fülle im gesamten Mund. Eine „steinige“ Textur verleiht dem Wein Struktur und vereint sich meisterhaft mit der Materie. Die Länge ist intensiv und gibt eine sehr prägnante Mineralität preis.

Die Rieslinge erweisen sich als geradlinige Weine und legen eine Stärke, bisweilen auch eine Strenge, an den Tag, die nur das Vorspiel für eine wundervolle Mineralität sind. Diese Ausgewogenheit wird auch beim Pinot Gris und Gewürztraminer deutlich und ermöglicht der Fruchtigkeit dieser Rebsorten, sich voll zu entfalten.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Wählen und servieren

Die Jahrgänge

Die Weine öffnen sich nach drei bis vier Jahren und haben ein Lagerpotenzial von mindestens 15 Jahren. Mit der Zeit legen sie einen würzigen Charakter und eine geradlinige, die Speichelbildung anregende Säure und im Abgang eine sehr schöne Bitterkeit an den Tag.

Diese Weine verdienen eine mindestens vierjährige Lagerung, um ihre jugendliche Zurückhaltung abzulegen.

Wer so lange wartet, wird mit Weinen belohnt, die über Jahre hinweg in ihrer ganzen Fülle ein Genuss sind.

Bei frühreifen Jahrgängen: Der Ausdruck frischer weisser Früchte kombiniert mit der Struktur des Weines gibt in der Gaumenmitte eine Fülle preis, die die mineralische Intensität des Grand Cru ausgleicht.

Bei spätreifen Jahrgängen: Die deutlichere Strenge dieser Jahrgänge erfordert Geduld. Die Weine verfeinern sich mit der Zeit und gewinnen an Mineralität – der vorherrschenden Ausdrucksweis des Terroirs.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Dieses Terroir verlangt nach reichhaltigen und schmackhaften Gerichten und passt hervorragend zu in Butter gegarten oder in Sahnesosse gereichten Speisen: Fischragout, Fisch- oder Kalbsfrikassee. Die Sosse dieser Gerichte mildert die Säure der Weine, damit sie ihre ganze Aromapalette und die typische Mineralität des Engelbergs offenbaren können. 

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Scharrarbergheim--zvardon
Engelberg-2
Engelberg--copyrightzvardon-conseilvinsalsace

Grand Cru Engelberg

Das Terroir

Die Natur

Der unregelmässige, oft steile Hang des Engelbergs profitiert von einer grosszügigen Sonneneinstrahlung. Die sehr offene Anbaufläche verfügt über eine originelle geologische Beschaffenheit. Der drainierende Boden und das Mikroklima mit Wind und Wärme sind insbesondere für den Riesling und den Gewürztraminer günstig, die voll von der kalkmergeligen Zusammensetzung des Cru profitieren.

Ort

Der grösste Teil des Grand Cru Engelberg befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Dahlenheim, einem malerischen Winzerdörfchen im Tal der Mossig vor den Toren Strassburgs, das, so der Sommlier Serge Dubs, „eine ruhige, beschauliche Atmosphäre und eine glückselige Einfachheit ausstrahlt, die seinen Winzern in Fleisch und Blut übergegangen sein müssen. “

Der Grand Cru Engelberg, "der Berg der Engel,"erstreckt sich an der Südseite des Scharrachbergs, einem Hügel, der aus dem breiten Staffelbruch von Saverne hervorgegangen ist und die umgebende Landschaft überragt.

Der Hang ist unregelmässig und oft steil mit unzähligen Böschungen und Sträuchern. An der Stelle eines ehemaligen Steinbruchs in seiner Mitte erhebt sich ein beeindruckender Kalkfelsen. Die 14,80 ha des Grand Cru befinden sich in Südlage und profitieren so von einer grosszügigen Sonneneinstrahlung.

Boden

Aus geologischer Sicht gehört dieser Grand Cru zur Familie der kalkmergeligen Terroirs.

Boden und Untergrund sind dank des geologischen Profils, die der ehemalige Steinbruch hinterlassen hat, bis in eine Tiefe von rund 20 Metern gut sichtbar. Das Profil lässt Gesteine vom Grossen Oolith des höheren Bajocium (-178 bis -170 Millionen Jahre) erkennen. 

Das an die Oberfläche tretende gelbe Gestein birgt somit Baue der Muschelgattung Lithophaga, Ablagerungen aus dem Meer, das die Region während des gesamten Juras bedeckt hat.

>Der Steinbruch in Hanglage bringt ebenfalls ein rissiges kalkhaltiges Muttergestein zum Vorstein, das den Wurzeln ermöglicht, die von den Reben benötigte regelmässige Wasserversorgung tief im Boden zu finden. Der ton- und kalkhaltige Boden ist an der Oberfläche nährstoffarm, steinig und relativ dünn (40-60 cm). Der Boden verfügt über eine gute Drainage und ist somit recht unempfindlich gegenüber Wasserstress.

Mikroklima

Der Engelberg in der Nähe des Vogesenmassivs befindet sich zwischen 250 und 300 Höhenmetern - eine Lage, die dem Terroir eine mittlere Reife verleiht. Sein Inselcharakter macht den Engelberg zu einem gut durchlüfteten Weinbaugebiet, die Weintrauben weisen hier nur einen geringen Botrytis-Befall auf. Die Südlage bietet im Übrigen eine maximale Sonneneinstrahlungsdauer und sorgt für eine progressive und vollständige Reife der Weintrauben. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 600 mm/Jahr.

Rebsortenbestand

Im Laufe der Geschichte haben sich zwei Rebsorten auf dem Grand Cru Engelberg durchgesetzt: der Riesling und der Gewürztraminer. Der Riesling fühlt sich auf diesem steinigen Boden, der sich leicht erwärmt und im Sommer nicht unter Trockenheit leidet, besonders wohl (Sittler und Marocke, 1981). Ein Boden, der auch dem Gewürztraminer liegt, dessen Wurzeln sich gerne bis tief in den Boden graben.
In geringerem Masse findet auch der Pinot Gris auf diesem Terroir seinen Platz.

Die Menschen

Die „edlen Weine“ des Dahlenheimer Weinbaugebiets waren seit dem 9. Jahrhundert bekannt und die grosse mittelalterliche Klostertradition erhielt den Ruhm des Terroirs aufrecht. Das Potenzial des Weinbaugebiets machte das Terroir seither zu einem von vielen geneideten und begehrten Ort, sowohl aufgrund seiner Eigenschaften als auch seiner Weine.

Die Weitergabe eines Erbes

Bereits ab dem Jahre 884 sprachen die Benediktinermönche der Abtei Honau, die vom Bruder der heiligen Odilia erbaut worden war, von den "Nobilis vinis" dieses Terroirs und erwähnten damit erstmals im Elsass den edlen Charakter der Weine, die ihre Weinbauflächen in der ganzen Region bekannt machten. Später, genauer gesagt 1229 bzw. 1320, waren es die Stiftung des Sankt-Thomas-Kapitels und die Strassburger Hospize, die über Qualität der Weine vom "Berg der Engel wachten".

Victor Canales
SYNVIRA

In Dahlenheim besass das Kloster Honau spätestens ab 1255 einen Weinkeller, an den zwei Ritter edle Weine, nobilis vini, liefern mussten. 1229 musste ein anderer Ritter, Walter von Brumath, dem Sankt-Thomas-Kapitel in Strassburg jährlich 4 Ohme sortierte Wein von den vier Rebflächen geben, die er an dem Ort besass. Die Zisterzienserabtei Neubourg erhielt 1297 eine Schenkung von Rebstöcken für die Begründung einer jährlichen Gedenkmesse. Dahlenheim diente den geistlichen Einrichtungen Strassburgs in erster Linie als Weinkeller. 1251 erwähnte der Fürst-Bischof von Strassburg einen Zehnt von neun Ohmen in dem Ort. Nach einer Regelung von 1303 besass das Kapitel Saint-Pierre-le-Jeune dort einen Dinghof mit Rebflächen.

Claude Muller
Vignes et Vignerons d'Alsace, S. 181

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1320 erhielt das Strassburger Krankenhaus Wein von den Weinbergen des Lieu-dit Engelberg zur Pacht.

Serge Dubs und Denis Ritzenthaler
Les Grands Crus d'Alsace, S. 72

Die Abtei Saint-Étienne stand dem in nichts nach: Sie erhielt hier 1364 einen Zehnt in Weinen. Nachdem die Dominikanermönche von Sainte-Marguerite am 2. Juni 1406 einen "torcular vini"gekauft hatten, erwarben sie am 1. Dezember 1443 noch eineinhalb Äcker Rebfläche in der Nähe des Grundbesitzes der Ritter von Saint-Jean in Dorlisheim. “

Claude Muller
Vignes et Vignerons d'Alsace, S. 181

Die Liebe zum Weinberg und zur Erde

Die Bodeneigenschaften bringen ausser einer Begrünung, um die Erosion in Grenzen zu halten, keine besonderen Einschränkungen mit sich. Aus den gleichen Gründen wurden die Weinstöcke in den steileren Bereichen terrassenförmig angepflanzt, sodass starke Erosionen nur selten vorkommen. Die von den Winzern vom Engelberg befolgten Regeln bilden die gemeinsame Grundlage, die im Lastenheft der Herkunftsbezeichnung Alsace Grand Cru vorgeschrieben ist.

Einige Bedingungen für die jährliche Produktion wurden seit der Weinlese 2011 angewendet:

  • Der Ertrag wurde auf 55 hl/ha festgesetzt.
  • Der durchschnittliche natürliche Mindestalkoholgehalt wurde für den Riesling und den Muscat auf mindestens 11,5 % festgelegt, für den Pinot Gris und den Gewürztraminer auf 13 %.

Auf lokaler Ebene haben sich die Winzer auf die Produktion trockener Rieslinge geeinigt, deren Restzuckergehalt 9 g/l nicht überschreitet.